Ab nach Indien !!
Wie ihr fleissigen Blogleser wisst, gehts bei uns haeufig ums essen, das wir zum radeln auch wirklich noetig haben. Deshalb wieder mal ein Essensfoto zu Beginn - Dal Bath
Dal Bath (woertlich uebersetzt "Linsenreis") ist das Nationalgericht Nepals. Es besteht immer aus Linsensuppe, Reis und Gemuesecurry, dazu meistens saure Pickles, Zwiebel und Radis.
Nebenbei bemerkt: Dies ist das einzige Nationalgericht Nepals, d.h. Nepalis essen das bisweilen 3mal am Tag.
Mit Dal Bath gestaerkt gings also los gen indische Grenze:
Wunderbare Berge mit tiefen Schluchten und Reisterrassen machten das Radl zum Vergnuegen. Schaut her:
Nun liessen wir die Berge endgueltig hinter uns. Es ging hinab ins Flachland nach Lumbini, dem Geburtsort Buddhas. Dort naechtigten wir im koreanischen Kloster und erkundeten den buddhistischen Wallfahrtsort. Interessanterweise ist das Kloster der Tara-Foundation, mit Sitz im niederbayerischen Viechtach (Vorsitzender Alfons Bauernfeind) das mit Abstand Schoenste.
Nun kam der grosse, emotional ergreifende Moment - Indien war erreicht!!!
Wie nicht anders zu erwarten - nach immerhin fuenfmonatiger Anreise - wurden wir freundlich durch ein Begruessungskomitee empfangen:
In Rajesultanpur warteten uns die oertlichen Wuerdentraeger (von unten links: Dolmetscher Dr. Anand Singh,
2. Buergermeister, 1.Buergermeister, Gemeindesekretaer und wir) mit suessem Chai (Milchtee), Samosa (gefuellte Teigtaschen) und gesalzenen (!) Aepfeln und Bananen auf.
In jedem Ort, in dem wir auftauchen und rasten, werden wir umgehend von einer Gruppe aus 20 bis 50 neugierigen Indern (ausschliesslich Maenner) umzingelt, die uns einfach nur angaffen.
Wir fuehlen uns als Radler dennoch sehr wohl -
Die indische Radl-Gemeinschaft hat uns herzlich aufgenommen:
Radln in Indien wird sowieso nie langweilig, da immer was passiert:
Mal gibts keine Bruecken und man muss mit der Faehre uebersetzen....
Unterricht in der Freiluftschule....
Unsere Radlkollegen.... (seht selbst!)
Anmerkung: Plueschpollunder in schrillen Farben sind der letzte Schrei unter der Jugend. Wir sind gespannt welcher Mutige den Trend zu uns bringt!
Derweil Buggo in.....
nach dem traenenreichen Abschied in Pokhara von den Jungs genoss ich noch fuer 2 Tage die unglaubliche Gemuetlichkeit dieser Stadt, d.h. ausgiebiges Essen, bisserl Radeln, Lesen am See bei Sonne und 25 Grad Celsius + wohlgemerkt!!.
Dann passierte aber das Unausweichliche......ich musste mich auf den Weg nach Delhi machen, was ja eigentlich ueberhaupt nicht schlimm ist, jedoch standen mir 40 Stunden Busfahrt auf holprigen Strassen bevor, die ich zum Glueck unbeschadet ueberstand, was aufgrund der "interessanten, spannenden" Fahrweise des Busfahrers nicht als selbstverstaendlich hingenommen werden kann.
Delhi bzw. Neu-Delhi (mittlerweile zusammen gewachsen, frueher 2 Staedte) ist mit 12 Millionen Einwohnern die Hauptstadt des bevoelkerungsreichen Indiens, 1,1 Milliarden mittlerweile.
Da Delhi 600 Jahre fast ausschliesslich unter muslimischer Herrschaft stand, bis zum Eintreffen bzw. der militaerischen Niederlage gegen die Englaender Anfang des 19. Jahrhunderts, bietet es neben dem ueblichen Chaos einer Metropole mit solcher Groesse, aber auch eine interessante Mischung verschiedenster Voelker und Religionen.
Eines der Highlights Delhis ist die vom Mogulherrscher Shan Jahan (auch Erbauer des weltberuehmten Taj Mahal im nahegelegenen Agra) erbaute Moschee Jami Masjid, ca. um 1600 erbaut, die als groesste Moschee Indiens gilt. Bis zu 25.000 Glaeubige finden in diesem Gotteshaus Platz....
....und Millionen von Tauben....
Religioese Diskussionen vor der Moschee....
Das geschaeftige Treiben der Inder ist doch oft bemerkenswert.....wir sollten uns ein Beispiel nehmen...
Nachdem ich mein Radl gluecklicherweise bei einer Bekannten unterstellen konnte, machte ich mich auf dem Weg nach Varanasi.
Ploetzliches Wiedersehen mit Martin und Barni in Varansi.
Das Altoetting der Hindus ist ein einziges religioeses Spektakel. Am Ufer des Ganges gilt sie als die heiligste Stadt der Hindus. An den Ghats (Stufen zum Ganges) baden taeglich hunderte Glaeubige Hindus aus ganz Indien und beten fuer ihre Suendenvergebung....
....unter anderem dieser Sadhu.... (hinduistischer Pilger, der niemals am selben Ort schlafen sollte)
Wer in Varanasi stirbt, am Ufer des Ganges verbrannt wird und dessen Asche im Fluss verstreut wird, erhaelt direkten Einzug ins Nirwana.
Hier seht ihr das Holz fuer die Verbrennung...(Hoeherkastige bekommen besseres Holz als Niederkastige)
Nicht nur die Religion ist so ganz anders wie bei uns, auch der taegliche Umgang miteinander unterscheidet sich. Zum Beispiel wird unser "Hanterl halten" als Zeichen der Freundschaft unter Maennern gesehen, was uns zu Beginn ein bisschen verwundert hat. Interessant ist, dass es zwischen Bub und Maedel ein Tabu ist.
Nationalsport Indiens ist das dem Baseball verwandte Cricket. Wie dieser "Standsport" Massen begeistern kann ist uns jedoch ein Raetsel.
Buggo verlaesst die beiden anderen nach der schoenen Zeit in Varanasi trotzdem wieder. Barnis Traenen machen den Abschied nicht leichter....
Blick ins Album lohnt sich wieder allemal: Ab-nach-Indien I und II
Bis bald
liebe Gruesse
Buggo, Martin und Barni